|  22. Juni 2024

Cradle to Gate und Cradle to Grave:

Unterschied beider Ansätze im Product Carbon Footprint (PCF)

Cradle to Gate und Cradle to Grave sind die zwei häufig verwendeten Ansätze zur Berechnung des PCF. Verstehen Sie die Unterschiede und Anwendungsgebiete beider Ansätze und deren Einfluss auf die Berechnung des Product Carbon Footprint (PCF).

🕓 Lesezeit 4 Minuten

Cradle to Gate und Cradle to Grace LCA PCF

1. Was ist der Cradle to Gate Ansatz beim Product Carbon Footprint (PCF)?

 

Der Product Carbon Footprint (PCF) quantifiziert die gesamten Treibhausgasemissionen, die im Lebenszyklus eines Produkts anfallen.

(In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zum PCF: Was ist ein PCF ? | So setzen Unternehmen den Product Carbon Footprint ein)

Der Cradle to Gate-Ansatz betrachtet den Lebenszyklus eines Produkts von der Rohstoffgewinnung bis zum Zeitpunkt, an dem das Produkt das Werkstor des Herstellers verlässt. Dieser Ansatz konzentriert sich auf die Herstellungsphase.

Cradle to Gate schließt die Nutzungs- und Entsorgungsphasen aus.

 

Vorteile des Cradle to Gate Ansatzes

  • Fokussierung auf Produktion: Unternehmen können gezielt die Umweltauswirkungen ihrer Produktionsprozesse analysieren und optimieren.
  • Einfachere Datenerfassung: Da nur die Herstellungsphase betrachtet wird, ist die Datenerfassung oft weniger komplex.
  • Vergleichbarkeit: Ermöglicht den Vergleich der Umweltleistung zwischen verschiedenen Produktionsprozessen und Herstellern.
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Infoblatt

Der Product Carbon Footprint

Verstehen, berechnen, analysieren: Ein Überblick rund um die CO₂-Bilanz von Produkten

2. Was ist der Cradle to Grave Ansatz beim PCF?

 

Der Cradle to Grave-Ansatz erweitert die Betrachtung auf den gesamten Lebenszyklus eines Produkts, einschließlich der Nutzungs- und Entsorgungsphase.

Dies ermöglicht eine vollständige Bewertung der Umweltwirkungen von der Herstellung bis zur endgültigen Entsorgung.

Vorteile des Cradle to Grave Ansatzes

  • Umfassende Bewertung: Erfasst alle Phasen des Lebenszyklus und bietet ein vollständiges Bild der Umweltauswirkungen.
  • Identifizierung von Optimierungspotenzialen: Durch die Betrachtung der gesamten Lebensdauer können Optimierungspotenziale in der Nutzung und Entsorgung erkannt werden.
  • Verantwortungsübernahme: Fördert eine ganzheitliche Verantwortung des Herstellers für das Produkt, auch über die Nutzungsdauer hinaus.

3. Gegenüberstellung beider Ansätze für den PCF

 

Systemgrenzen

  • Cradle to Gate: Beschränkt sich auf die Rohstoffgewinnung und die Herstellungsprozesse bis zum Werkstor.
  • Cradle to Grave: Umfasst den gesamten Lebenszyklus, einschließlich Nutzung und Entsorgung.

Datenanforderungen

  • Cradle to Gate: Benötigt detaillierte Daten zu Rohstoffen und Produktionsprozessen.
  • Cradle to Grave: Erfordert zusätzliche Daten zur Nutzung, Wartung und Entsorgung des Produkts.

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Anwendungsbereiche

  • Cradle to Gate: Nützlich für Hersteller, die ihre Produktionsprozesse verbessern und vergleichen möchten.
  • Cradle to Grave: Geeignet für eine umfassende Emissionsbewertung und für Produkte, bei denen die Nutzungs- und Entsorgungsphasen signifikante Umweltbelastungen darstellen.

 

Die Wahl zwischen Cradle to Gate und Cradle to Grave zur Berechnung des Product Carbon Footprint (PCF) hängt von den spezifischen Zielen und Anforderungen des Unternehmens ab.

Während Cradle to Gate eine fokussierte Analyse der Herstellungsprozesse ermöglicht, bietet Cradle to Grave eine umfassende Bewertung der Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Beide Ansätze spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte und der Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

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    Bei dem Thema Nachhaltigkeit bzw. ökologische Tragfähigkeit stehen der Klimawandel und die menschliche Einflussnahme auf diesen im Zentrum, weil in kaum einem anderen Bereich Umweltwirkungen so gut gemessen und mit Zahlen belegt werden können. Der Indikator sind hier die anthropogenen Emissionen, also die Treibhausgasemissionen, die vom Menschen verursacht werden und zur Klimaerwärmung beitragen.

    Was bedeutet das im Kontext des nachhaltigen Wirtschaftens? Jedes Unternehmen sollte seine Treibhausgasemissionen – die bei der betriebswirtschaftlichen Leistungserstellung unvermeidbar sind – so gering wie möglich halten. Nachhaltiges Wirtschaften lässt sich nicht auf Knopfdruck erreichen, doch ein auf ökologischen Kennzahlen basierter, ständiger Optimierungsprozess ist der entscheidende Ansatz.

    Indem Sie die für Ihr Unternehmen, für Ihr Produkt oder für Ihre Dienstleistung anfallenden Treibhausgasemissionen erfassen, können Sie Potenziale zur Emissionsreduktion identifizieren. Damit sind in der Lage, Ihre Prozesse zu optimieren und zudem Kosten einzusparen. Gegenüber Ihren Kunden und Lieferanten kommunizieren Sie, dass Sie die Verantwortung für die von Ihnen verantworteten Emissionen übernehmen. Damit können Sie Vertrauen aufbauen und sich auf Anforderungen Ihrer Unternehmenspartner einstellen.

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    Aufgrund der andauernden gesellschaftlichen Forderung nach Klimaschutz, hat inzwischen sogar die europäische Zentralbank unter Christine Lagarde den unabwendbaren Kurs eingeschlagen, Kapital bevorzugt den Unternehmen zufließen zu lassen, die sich nachweislich mit Klimaschutz befassen. In dem Kapitalfluss großer Vermögensverwalter, wie z.B. BlackRock, zeigt sich dieselbe Richtung. Ihr Vorsitzender Larry Fink schreibt in einem Brief an seine CEOs, dass Unternehmen, die sich nicht mit dem Thema Ökologie ernsthaft und transparent auseinandersetzen, nicht mehr zukunftsfähig sind und deshalb auch nicht mehr in diese investiert wird.

    Klimaschutz als Unternehmen professionell und nachweisbar zu betreiben, ist also bereits in naher Zukunft unausweichlich. Wenn Ihr Unternehmen zu denjenigen gehört, die sich zuerst dieser Situation stellen, bauen Sie einen Vorreitereffekt auf, der auf die Berücksichtigung der hervorsehbaren gesetzlichen Vorgaben vorbereitet, langfristig niedrigere Kapitalkosten mit sich bringt und Vorteile im Markt garantiert!

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