Klimareporting Blog › Die CSRD Wesentlichkeitsanalyse
| 10. März 2023
Die neue EU-Verordnung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) rückt die Nachhaltigkeit von Unternehmen in den Fokus. Unternehmen müssen zukünftig auch ihre Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft transparent machen. Eine zentrale Voraussetzung für ein erfolgreiches CSRD-Reporting ist die Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, worum es sich bei der Wesentlichkeitsanalyse handelt, wie Sie dabei vorgehen und warum erhobene CO2-Kennzahlen eine wichtige Voraussetzung für die Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse sind.
🕓 Lesezeit 6 Minuten
Mit dem CSRD Update von Juni 2023 haben sich die Pflichtstandards und wesentliche Anforderungen geändert. Die neuen Änderungen lesen Sie hier im Blogartikel zum CSRD Update von Juli 2023.
1. Definition: Was ist die Wesentlichkeitsanalyse für die CSRD?
Die CSR-Berichterstattung ist in der EU durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vorgeschrieben, die eine umfassende und standardisierte Berichterstattung über Nachhaltigkeitsaspekte verlangt.
Die Wesentlichkeitsanalyse ist ein wichtiger Bestandteil dieser Berichterstattung, da sie Unternehmen dabei hilft, die »wesentlichen« Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, über die sie berichten müssen. Um eine effektive Wesentlichkeitsanalyse durchzuführen, sollten Unternehmen sich an Advisory Standards orientieren. Die Standards geben den Unternehmen Handlungsempfehlungen zur Durchführung der Analyse und helfen ihnen, die Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, die für ihr Unternehmen am relevantesten sind.
2. Identifikation der wesentlichen ESRS Standards
Diejenigen Themen die in der Wesentlichkeitsanalyse als am wichtigsten identifiziert wurden, werden über die ESRS Standards berichtet.
Die für die CSRD benötigte doppele Wesentlichkeitsanalyse bezieht sich auf Auswirkungen durch sowie auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens: Zu bewerten sind dabei Umweltauswirkungen sowie Auswirkungen in Bezug auf verschiedene Interessengruppen wie Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Investoren und die Gemeinschaft.
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3. Vorbereitung auf die CSRD Wesentlichkeitsanalyse
Es gibt wichtige Grundlagenthemen, welche die Basis für die Wesentlichkeitsanalyse darstellen und daher auch von jedem CSRD-pflichtigen Unternehmen immer berichtet werden müssen. Die Inhalte müssen aus diesem Grund direkt zu Beginn erstellt werden, um die Wesentlichkeitsanalyse darauf zu stützen. Diese Grundlageninformationen sind die Klimakennzahlen (CO2-Kennzahlen) sowie die allgemeinen Angaben zur Nachhaltigkeitsstrategie.
4. CO2-Kennzahlen als zentrale Indikatoren
CO2-Kennzahlen spielen eine wichtige Rolle bei der Wesentlichkeitsanalyse für die CSRD. Sie sind zentrale Indikatoren für die Auswirkungen des eigene Unternehmens auf die Umwelt. CO2-Kennzahlen ermöglichen es Unternehmen, ihre Emissionen zu bewerten, Hotspots und Risiken zu identifizieren sowie Reduktionsziele zu setzen. Durch die Analyse der CO2-Kennzahlen können Unternehmen nicht nur ihre Umweltauswirkungen minimieren, sondern auch ihre Kosten senken.
Ein wichtiger Aspekt der Wesentlichkeitsanalyse ist es, die Risiken und Chancen im Bereich der Klimaauswirkungen (ESRS E1) zu identifizieren. Unternehmen müssen die Risiken verstehen, welche die wesentlichen Verursacher ihres CO2-Ausstoßes mit sich bringen, um effektive Maßnahmen zu ergreifen und die Emissionen zu minimieren. Gleichzeitig sollten Unternehmen auch Chancen im Bereich der aktuellen Klimastrategie identifizieren, um ihr Unternehmen auf CO2-freundliche Weise weiterzuentwickeln.


5. Zeitplan und Vorgehen für die CSRD Wesentlichkeitsanalyse
1. Schritt: Vorbereitende Datenerhebung
Die CO2-Kennzahlen sowie die allgemeinen Angaben zur Nachhaltigkeitsstrategie sollten zum aktuellen Zeitpunkt in CSRD-pflichtigen Unternehmen bereits vorliegen, um mit der Wesentlichkeitsanalyse starten zu können. Falls dies noch nicht der Fall ist, empfiehlt sich eine sofortige Erhebung ebendieser Daten, um mit der Wesentlichkeitsanalyse beginnen zu können.
2. Schritt: Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse
Es ist empfehlenswert, mit der Wesentlichkeitsanalyse für die CSRD so früh wie möglich zu beginnen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen ausreichend Zeit hat, um alle relevanten Aspekte zu identifizieren und die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung zu ergreifen. Ein guter Zeitpunkt für den Start der Wesentlichkeitsanalyse könnte sein, sobald die Verpflichtung zur CSRD-Berichterstattung identifiziert wurde.
Die Entwicklung einer Wesentlichkeitsmatrix kann helfen, die relevantesten Themen zu identifizieren. Die Wesentlichkeitsmatrix ermöglicht es Unternehmen, die Bedeutung der Themen zu bewerten und sie nach ihrer Auswirkung auf das Unternehmen und seine Anspruchsgruppen zu priorisieren.
3. Schritt: Aufbereitung der Berichterstattung
Die in der Wesentlichkeitsanalyse identifizierten Themen müssen dann bearbeitet und zur verpflichtenden Berichterstattung 2024 oder 2025 vorgelegt werden.
Fazit
Eine effektive Wesentlichkeitsanalyse ermöglicht es Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsthemen zu priorisieren und gezielt anzugehen.
Die CO2-Kennzahlen sind eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen der CSRD-Reporting und sollten zum aktuellen Zeitpunkt bereits vorliegen. Eine erfolgreiche Erhebung der Emissions-Daten ist der erste Schritt für eine erfolgreiche Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung des Unternehmens.
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