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| Update: 08. April 2025
🕓 Lesezeit 9 Minuten

Inhaltsverzeichnis
1. Ein plötzlicher Wandel in der Lieferkette
2. Was ist ein Product Carbon Footprint (PCF)?
3. Wie geht man bei der Erhebung des Product Carbon Footprint vor?
4. Wofür wird ein Product Carbon Footprint genutzt?
5. Wie grenzt der Product Carbon Footprint (PCF) sich zum Corporate Carbon Footprint (CCF) ab?
1. Ein plötzlicher Wandel in der Lieferkette
Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen erhält plötzlich eine Anfrage von einem wichtigen Kunden: „Wir benötigen die Emissionsbilanz Ihrer Produkte.“ Was zunächst wie eine einmalige Nachfrage erscheint, entwickelt sich derzeit zum neuen Standard in der Lieferkette. Immer mehr Unternehmen sehen sich mit genau dieser Herausforderung konfrontiert – besonders mittelständische Produktionsbetriebe. Der Druck kommt nicht aus heiterem Himmel, sondern aus der gestiegenen Nachfrage und zunehmenden Regulatorik beim Thema Nachhaltigkeit.
Der Trend zur PCF-Bilanzierung (Product Carbon Footprint) ist nicht mehr nur eine Frage der Zukunft, sondern eine dringende Realität. Mittelständische Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Emissionen nicht nur zu messen, sondern diese Ergebnisse auch zertifizieren zu lassen, um die Glaubwürdigkeit zu gewährleisten. In diesem Beitrag erfahren Sie, was ein PCF ist, wie man ihn erstellt und warum eine frühzeitige Implementierung jetzt ein Wettbewerbsvorteil sein kann.
2. Was ist ein Product Carbon Footprint (PCF)?
Der Product Carbon Footprint (PCF) ist ein entscheidendes Instrument, um die Auswirkungen von Produkten auf das Klima zu verstehen und zu reduzieren. Der PCF bietet einen detaillierten Einblick in die Treibhausgasemissionen, die während des gesamten Lebenszyklus eines spezifischen Produkts entstehen.

Der PCF misst die Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen, die direkt und indirekt mit dem Produkt verbunden sind. Dies schließt alle Phasen ein:
- Rohstoffgewinnung
- Produktion
- Produktnutzung
- Transport und Distribution
- Entsorgung

3. Wie geht man bei der Erhebung des Product Carbon Footprint vor?
1. Lebenszyklusanalyse
Dieser erste Schritt ist grundlegend, um ein umfassendes Bild aller Lebensphasen des Produkts zu erhalten. Ziel ist es, sämtliche Phasen, von der Herstellung bis zur Entsorgung, zu betrachten und potenzielle Emissionsquellen zu identifizieren.
2. Datensammlung
In dieser Phase konzentriert sich der Prozess auf die Sammlung von Daten. Dazu gehören Informationen über die Gewinnung der Rohstoffe, den Herstellungsprozess, die Verteilung und Logistik, die Nutzungsphase des Produkts sowie dessen Entsorgung oder Recycling. Diese Daten sind essenziell, um die Emissionen in den verschiedenen Lebenszyklusphasen präzise zu erfassen.
3. Emissionsberechnung
Nachdem alle relevanten Daten gesammelt wurden, erfolgt die Berechnung der Emissionen für jede Phase des Lebenszyklus. Hierbei werden geeignete Emissionsfaktoren verwendet, die auf die jeweiligen Aktivitäten und Prozesse zugeschnitten sind. Diese Berechnung ermöglicht es, die genaue Menge an Treibhausgasen zu ermitteln, die durch das Produkt verursacht werden.
4. Ergebnisanalyse
Im letzten Schritt werden die gesammelten Daten und Berechnungen analysiert. Ziel dieser Analyse ist es, Bereiche zu identifizieren, in denen der Emissionsausstoß besonders hoch ist. Dies bietet die Möglichkeit, gezielte Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu ergreifen und die Klimabelastung durch das Produkt zu minimieren.
4. Wofür wird ein Product Carbon Footprint genutzt?
Grundanforderung oder Wettbewerbsvorteil als Lieferant
Ein Product Carbon Footprint (PCF) ist heute weit mehr als nur eine Option zur Optimierung von Umweltkennzahlen. Für viele Unternehmen, insbesondere in Produktionsbranchen, ist er mittlerweile eine Anforderung ihrer Kunden und ein entscheidendes Kriterium in der Lieferkette.
Unternehmen, die ihre PCF-Daten transparent und zertifiziert darstellen können, positionieren sich als zuverlässige und nachhaltige Partner. Dies schafft nicht nur Vertrauen, sondern sichert auch langfristige Geschäftsbeziehungen – ein echter Wettbewerbsvorteil in einem zunehmend klimaorientierten Markt.
Unternehmen können die Emissionshotspots ihrer Produkte herausfinden
Der Product Carbon Footprint (PCF) ist ein wesentliches Instrument, das Unternehmen dabei unterstützt, klimabewusster zu handeln. Durch die genaue Analyse der Emissionen, die während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts anfallen, können Unternehmen herausfinden, in welchen Bereichen die größten Emissionsbelastungen entstehen.
Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um gezielte Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen einzuleiten. Beispielsweise könnte eine detaillierte PCF-Analyse zeigen, dass bestimmte Rohstoffe oder Fertigungsprozesse besonders emissionsintensiv sind. Mit diesen Informationen können Unternehmen nachhaltigere Alternativen in Betracht ziehen oder ihre Produktionsprozesse optimieren. Dies führt nicht nur zu einer Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, sondern kann auch langfristig zu Kosteneinsparungen durch effizientere Ressourcennutzung führen.
Entscheidungshilfe für Konsumenten
In einer Welt, in der Konsumenten zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit legen, bietet der PCF auch im B2C-Bereich eine wichtige Entscheidungshilfe beim Einkauf. Verbraucher können den PCF nutzen, um Produkte zu identifizieren, die geringere Auswirkungen auf das Klima haben. Ein QR-Code auf der Verpackung kann beispielsweise einen kundengerichteten PCF-Bericht verlinken. Darüber hinaus kann die Transparenz, die durch die Bereitstellung von PCF-Informationen geschaffen wird, das Vertrauen der Verbraucher in eine Marke stärken.
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5. Wie grenzt der Product Carbon Footprint (PCF) sich zum Corporate Carbon Footprint (CCF) ab?
Der Product Carbon Footprint (PCF) und der Corporate Carbon Footprint (CCF) sind beides wichtige Werkzeuge zur Messung und Analyse von Treibhausgasemissionen, unterscheiden sich jedoch in ihrem Anwendungsbereich und ihrer Zielsetzung.
Fokus und Anwendungsbereich
Der PCF konzentriert sich auf die Emissionsbilanz eines spezifischen Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg. Dies umfasst alle Phasen von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und Nutzung bis hin zur Entsorgung oder dem Recycling des Produkts. Der PCF dient dazu, die spezifischen Umweltauswirkungen eines einzelnen Produktes zu verstehen und zu quantifizieren.
Im Gegensatz dazu erfasst der CCF die Gesamtemissionen eines Unternehmens. Er berücksichtigt sämtliche Geschäftsaktivitäten, einschließlich der Produktion, des Energieverbrauchs in Bürogebäuden, Geschäftsreisen, Transport- und Logistikprozessen. Der CCF gibt einen umfassenden Überblick über die Emissionen, die ein Unternehmen als Ganzes verursacht.
Zielsetzung und Verwendung
Der PCF wird häufig für die Produktentwicklung und -optimierung genutzt. Unternehmen können damit umweltfreundlichere Produkte entwickeln, indem sie die Phasen mit hohem Emissionsausstoß identifizieren und gezielt verbessern.
Beispiel eines detaillierten PCF-Report hier anschauen
Der PCF ist auch ein wichtiges Instrument für die Kommunikation mit Kunden, da er transparent macht, wie umweltfreundlich ein Produkt ist.
Beispiel für einen PCF-Kundenbericht hier anschauen
Der CCF ist insbesondere für die strategische Planung und das Nachhaltigkeitsmanagement auf Unternehmensebene von Bedeutung. Er wird oft für gesetzliche Berichterstattungen, wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union, herangezogen. Unternehmen können durch die Analyse ihres CCF Maßnahmen zur Reduktion ihrer Gesamtemissionen planen und umsetzen.
Bedeutung für Stakeholder
PCF für Konsumenten und Investoren: Der PCF ist besonders für Konsumenten und Investoren von Interesse, die sich für die spezifischen Umweltauswirkungen eines Produkts interessieren. Es ermöglicht eine fundierte Entscheidungsfindung bezüglich des Kaufs oder der Investition in umweltfreundliche Produkte.
CCF für Regulierungsbehörden und Partnerunternehmen: Der CCF ist besonders relevant für Regulierungsbehörden und Partnerunternehmen, die ein umfassendes Verständnis der Umweltauswirkungen eines Unternehmens benötigen. Er ist ein Schlüsselelement für die Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der PCF und der CCF komplementäre Werkzeuge sind, die jeweils unterschiedliche, aber gleich wichtige Aspekte der Emissionsmessung und -reduktion adressieren. Der PCF bietet detaillierte Einblicke in die Umweltauswirkungen einzelner Produkte, während der CCF ein ganzheitliches Bild der Emissionsbilanz eines Unternehmens zeichnet.

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