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Wer sich erstmals mit der Erhebung betrieblicher Treibhausgasemissionen beschäftigt – etwa im Rahmen eines Corporate Carbon Footprints –, stößt früher oder später auf den Begriff biogene Emissionen. Für viele ist er zunächst verwirrend: Was bedeutet „biogen“? Ist das CO₂ aus Holzverbrennung nicht das Gleiche wie aus Gasheizungen? Und wenn nicht – warum?
In diesem Beitrag erklären wir verständlich, was biogene Emissionen sind, wie sie sich von fossilen unterscheiden und warum auch „natürliche“ Prozesse nicht automatisch klimaneutral sind.
| 16. Juli 2025
🕓 Lesezeit 11 Minuten
1. Was sind biogene Emissionen?
Definition
Biogene Emissionen sind Treibhausgase, die aus biologischen Quellen stammen – also aus organischem Material pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, das im Rahmen natürlicher Kreisläufe entsteht oder genutzt wird.
Im Gegensatz zu fossilen Emissionen, die Kohlenstoff freisetzen, der über Millionen Jahre in der Erdkruste gespeichert war, stammt der Kohlenstoff oder Stickstoff biogener Emissionen aus zeitlich viel kürzeren biologischen Prozessen: etwa dem Wachstum, Abbau oder der Verwertung von Biomasse.
Biogen ≠ nur CO₂
Biogen beschreibt die Herkunft, nicht die Gasart.
Der Begriff „biogene Emissionen“ wird oft synonym mit biogenem CO₂ verwendet – insbesondere im Kontext der Verbrennung von Biomasse. Aber auch andere Gase, wie Methan (CH₄) oder Lachgas (N₂O) können biogen sein, wenn sie aus biologischen Abbau- oder Stoffwechselprozessen stammen.
Biogene Emissionen können also verschiedene Gase umfassen, darunter:
- Kohlendioxid (CO₂),
- Methan (CH₄) und
- Lachgas (N₂O),
solange diese aus biogenen Stoffen hervorgehen – also nicht aus fossilen Quellen wie Erdgas, Erdöl oder Kohle.
Biogene Emissionen entstehen z. B. bei:
- der Verbrennung von Holz, Biogas oder anderen nachwachsenden Rohstoffen
- der mikrobiellen Zersetzung von Gülle, Kompost oder Pflanzenresten,
- tierischen Stoffwechselprozessen, wie der Methanbildung in Rindermägen,
- oder beim Einsatz organischer Düngemittel, der zur Bildung von Lachgas führen kann.
- 
 
			2. Was ist der Unterschied zwischen biogen und fossil?
Der entscheidende Unterschied liegt im Ursprung der Emissionen:
Fossile Emissionen
Fossile Emissionen entstehen durch die Freisetzung von Kohlenstoff- oder Stickstoffverbindungen, die über geologische Zeiträume gespeichert waren – etwa in Form von Erdöl, Erdgas oder Kohle.
→ Diese Emissionen erhöhen die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre dauerhaft
→ Sie gelten als zentrale Treiber des menschengemachten Klimawandels.
Biogene Emissionen
Biogene Emissionen entstehen aus biologisch-organischem Material, das jüngst Kohlenstoff oder Stickstoff aufgenommen hat – z. B. durch Pflanzenwachstum, Tierhaltung oder mikrobielle Prozesse.
→ Können Teil eines natürlichen Kreislaufs sein (z. B. CO₂-Aufnahme durch neue Pflanzen)
→ Sind aber nicht automatisch klimaneutral, insbesondere wenn Methan oder Lachgas entsteht oder Senken fehlen.
Das bedeutet:
Auch wenn biogene Emissionen aus erneuerbaren Quellen stammen, haben sie je nach Art und Kontext unterschiedliche Klimawirkungen. Vor allem bei Methan (CH₄) und Lachgas (N₂O) ist die Wirkung deutlich stärker als bei CO₂ – unabhängig davon, ob der Ursprung biogen ist.
3. Warum biogene Emissionen nicht einfach „verschwinden“
Auch wenn biogene Emissionen oft als „natürlich“ gelten, sind sie nicht automatisch unbedenklich. Sie stammen zwar aus nachwachsenden oder biologischen Quellen, sind aber dennoch klimawirksam – teils sogar deutlich stärker als fossile Emissionen.
1. Auch biogenes CO₂ bleibt klimarelevant
Selbst das biogene CO₂, das bei Verbrennung oder Verrottung freigesetzt wird, bliebt klimawirksam, wenn es nicht durch gleichwertige Senken ausgeglichen wird. Das bedeutet:
- 
Ohne Aufforstung, Humusaufbau oder andere Formen der Kohlenstoffbindung bleibt das freigesetzte CO₂ in der Atmosphäre. 
- 
Der „natürliche Kreislauf“ ist nur dann geschlossen, wenn nachwachsende Pflanzen tatsächlich wieder in gleichem Maße CO₂ aufnehmen, wie es zuvor freigesetzt wurde. 
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2. Zusätzliche Gase neben CO₂
Bei der Verbrennung oder Verarbeitung biogener Materialien – etwa von Holz, Biogas oder organischen Reststoffen – entstehen nicht nur biogenes CO₂, sondern häufig auch weitere Treibhausgase, darunter:
- 
Lachgas (N₂O): z. B. bei unvollständiger Verbrennung, aus stickstoffreichen Brennstoffen oder Düngerrückständen 
- 
Methan (CH₄): z. B. bei Leckagen in Biogasanlagen, unvollständiger Gärung oder anaeroben Bedingungen 
- 
Ruß und organische Verbindungen: insbesondere bei ineffizienter Holzverbrennung in kleinen Feuerungsanlagen 
Diese Gase haben ein deutlich höheres Treibhauspotenzial als CO₂. Laut IPCC wirkt:
- 
Methan (CH₄) etwa 27-mal¹ stärker, 
- 
Lachgas (N₂O) sogar rund 273-mal¹ stärker als CO₂ – bezogen auf einen Zeitraum von 100 Jahren (GWP100) 
4. Fazit: CO₂ ist nicht gleich CO₂ – und das hat Folgen
Die Klimawirkung eines Treibhausgases hängt nicht nur von seiner chemischen Struktur ab, sondern vom Ursprung des Kohlenstoffs oder Stickstoffs.
- 
Fossile Emissionen stammen aus Kohlenstoff, der über Millionen Jahre gebunden war – ihre Freisetzung erhöht die atmosphärische Konzentration dauerhaft. 
- 
Biogene Emissionen entstehen aus nachwachsenden Quellen – z. B. Holz, Gülle oder Pflanzenreste – und können Teil eines Kreislaufs sein, sind aber nicht automatisch klimaneutral. 
Auch biogenes CO₂ bleibt klimawirksam, wenn es nicht durch neue Biomasse oder Senken ausgeglichen wird. Zudem entstehen bei biogenen Prozessen oft weitere Treibhausgase wie Methan (CH₄) oder Lachgas (N₂O) – mit teils deutlich höherem Treibhauspotenzial als CO₂.

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Quellen
¹IPCC – AR6 Climate Change 2021: The Physical Science Basis – Global Warming Potentials (GWP100): https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/ Zugriff am 16. Juli 2025
IPCC – 2006 Guidelines for National Greenhouse Gas Inventories, Volume 1, Chapter 1
https://www.ipcc-nggip.iges.or.jp/public/2006gl/pdf/1_Volume1/V1_1_Ch1_Introduction.pdf  Zugriff am 16. Juli 2025
Umweltbundesamt – Aktualisierung der Eingangsdaten und Emissionsbilanzen wesentlicher biogener Energienutzungspfade (BioEm):
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/aktualisierung-der-eingangsdaten-emissionsbilanzen Zugriff am 16. Juli 2025 
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