|  30. September 2024

VSME-Standards: Eine vereinfachte Alternative zu ESRS für KMUs

Die neuen VSME-Standards der EFRAG sollen mittelständischen Unternehmen eine vereinfachte Alternative zu den ESRS-Standards bieten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie durch die VSME-Standards von einer vereinfachten Nachhaltigkeitsberichterstattung profitieren können, was die wesentlichen Unterschiede zu den ESRS sind und welche Schritte notwendig sind, um sich auf die Einführung vorzubereiten.

🕓 Lesezeit 10 Minuten

ESRS deutsch - European Sustainability Reporting Standards vom 31.07.2023

1. Was sind die VSME-Standards der EFRAG?

 

Die VSME (Voluntary Sustainability Standards for SMEs) der EFRAG sind neue, freiwillige Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung für mittelständische Unternehmen (KMU).

Diese Standards sollen als schlankere und weniger komplexe Alternative zu den ESRS dienen, die mit ihren umfassenden Anforderungen auf größere Unternehmen ausgerichtet sind. Die VSME sind sie speziell auf die Bedürfnisse von KMU zugeschnitten und nehmen Rücksicht auf deren geringere Ressourcen im Vergleich zu großen Konzernen.

2. Warum brauchen KMUs auch ohne Berichtspflicht die VSME-Standards?

 

KMUs sind nicht direkt zur CSRD-Berichterstattung verpflichtet. Dennoch gewinnen die VSME-Standards an Bedeutung – und das aus mehreren konkreten Gründen:

 

1. Anforderungen durch Kunden entlang der Lieferkette

Ein wichtiger Faktor ist der sogenannte Trickle-Down-Effekt. Er beschreibt, wie Nachhaltigkeitsanforderungen von großen Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette nach unten weitergereicht werden. Das bedeutet konkret: Wenn ein Großunternehmen ESG-Berichtspflichten erfüllen muss, wird es von seinen Zulieferern (häufig KMUs) die entsprechenden Daten einfordern. In vielen Fällen haben KMUs bislang keine systematischen Prozesse zur Erhebung solcher Daten etabliert, da sie selbst nicht zur Berichterstattung verpflichtet sind.

Der Vorteil der VSME-Standards besteht darin, dass sie KMUs eine effiziente Möglichkeit bieten, diese Daten zu strukturieren, um eine anerkannte und einheitliche Nachhaltigkeitsberichterstattung sicherzustellen.

 

2. Schutz vor willkürlichen Anforderungen

Durch die Einführung der VSME-Standards können KMUs verhindern, dass Großkunden sie mit uneinheitlichen oder überzogenen Anfragen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung überfordern. Ohne klare Vorgaben verlangen Großunternehmen individuelle, oft sehr umfangreiche Nachhaltigkeitsinformationen. Die VSME-Standards könnten hier künftig eine strukturierte, transparente und anerkannte Grundlage liefern, die vor einer “Willkür” seitens der Großkunden schützt.

 

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3. Anforderungen von Banken und ESG-Scores für Kredite

Banken und Finanzinstitute bewerten zunehmend die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen anhand des ESG-Fragebogens. Ein guter ESG-Score kann zu besseren Kreditkonditionen führen, während fehlende ESG-Daten die Finanzierung erschweren können.

Ein VSME-Bericht hilft KMUs, auf ESG-Fragebögen von Banken gezielt zu antworten, da er relevante Daten zu Umwelt, Sozialem und Governance strukturiert bereitstellt. Der Bericht zeigt zudem, dass das KMU proaktiv und nachhaltig handelt.

4. Vorbereitung auf weitere Marktentwicklungen

Die EU-Richtlinien im Bereich der Nachhaltigkeit entwickeln sich weiter. Was heute freiwillig ist, könnte morgen verpflichtend werden. KMUs, die sich frühzeitig mit den VSME-Standards vertraut machen, sind besser auf zukünftige Regulierungen vorbereitet und können sich so einen Wettbewerbsvorteil sichern. 

3. Was sind die Unterschiede zwischen VSME und ESRS?

 

Die VSME-Standards unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Punkten von den ESRS, die für größere Unternehmen verpflichtend sind:

 

Aspekt

ESRS (European Sustainability Reporting Standards) VSME (Voluntary Sustainability Standards for SMEs)

Freiwilligkeit vs. Verpflichtung

Verpflichtend für große (CSRD-pflichtige) Unternehmen in der EU Freiwillige Standards für KMUs, die entscheiden können, ob und in welchem Umfang sie berichten möchten

Umfang und Tiefe der Berichterstattung

Breite Palette an Themen: Klimawandel, Biodiversität, soziale Themen, Governance Fokussierter, weniger detaillierte Anforderungen, ideal für Unternehmen mit begrenzten Ressourcen

Wesentlichkeitsanalyse zur Umfangbestimmung

Erfordert eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse zur Bestimmung aller relevanten Themen Es kann eine vereinfachte Wesentlichkeitsanalyse weniger Ressourcen und Aufwand durchgeführt werden, fokussiert auf die für das Unternehmen unmittelbar relevanten Themen

Kosten und Ressourcen

Hoher Aufwand, oft mit Einsatz externer Berater und zusätzlicher interner Ressourcen Entwickelt für Umsetzung mit vorhandenen Mitteln, geringere Kosten und Ressourcennutzung

 

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  • praktischen Beispielen und
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4. Zeitplan und aktueller Stand der VSME-Standards

 

Die EFRAG befindet sich derzeit in der Konsultationsphase für die VSME-Standards. Das bedeutet, dass die Entwürfe zur Bewertung vorgelegt wurden und Stakeholder ihre Rückmeldungen geben können. Im Laufe des Jahres 2024 werden die endgültigen Standards erwartet, wobei Unternehmen bereits jetzt die Möglichkeit haben, sich auf die Einführung vorzubereiten.

Ein wichtiger Meilenstein ist die laufende Konsultation, die der EFRAG wertvolles Feedback liefert, um die Standards weiter zu optimieren und sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen der KMUs gerecht werden. Unternehmen, die frühzeitig auf die Entwicklung achten, können sich Wettbewerbsvorteile sichern, indem sie sich jetzt schon mit den Anforderungen vertraut machen und ihre Nachhaltigkeitsstrategien entsprechend ausrichten.

 

Wo gibt es die VSME Standards auf deutsch?

Im Folgenden finden Sie die Veröffentlichung des Entwurfs vom 21. Januar 2024 

Zur Quelle: https://www.efrag.org/en/projects/voluntary-reporting-standard-for-smes-vsme/exposure-draft-consultation

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5. Fazit: Wie sollten sich mittelständische Unternehmen vorbereiten?

 

Die Einführung der VSME-Standards bietet KMUs die Gelegenheit, ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung zu verbessern und sich gleichzeitig vor potenziell überzogenen Anforderungen ihrer Großkunden zu schützen. Hier sind konkrete Schritte, die KMUs gehen sollten, um eine effiziente und zukunftssichere Berichterstattung nach den VSME-Standards zu gewährleisten:

1. Vereinfachte Wesentlichkeitsanalyse durchführen

KMUs sollten eine vereinfachte Wesentlichkeitsanalyse durchführen, um relevante Nachhaltigkeitsthemen wie Energieverbrauch, CO₂-Emissionen und Arbeitsbedingungen zu identifizieren. Enger Kontakt mit Stakeholdern, insbesondere Großkunden, hilft, deren Erwartungen an die Berichterstattung zu verstehen.

2. Internes Berichterstattungssystem frühzeitig aufsetzen

Ein internes System zur Erfassung von Nachhaltigkeitsdaten sollte so früh wie möglich eingerichtet werden. Dies ermöglicht eine effiziente Datenerfassung und regelmäßige Berichterstattung, auch wenn diese zunächst nur intern genutzt wird.

3. Lieferantenanforderungen antizipieren

KMUs sollten proaktiv handeln, um Großkunden klar zu kommunizieren, dass sie nach VSME-Standards berichten. Dadurch können überzogene oder willkürliche Anforderungen von Lieferanten vermieden werden, und KMUs schaffen Transparenz und Konsistenz in der Lieferkette.

5. Langfristige Strategie entwickeln

Auch wenn die VSME-Standards freiwillig sind, sollten KMUs eine langfristige Strategie entwickeln, die kontinuierlich überprüft und verbessert wird. Dies stärkt ihre Position in der Lieferkette und bereitet sie auf künftige Entwicklungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung vor.

Fazit

Die VSME-Standards bieten eine attraktive Möglichkeit für KMUs, ihre Nachhaltigkeitsleistung transparent darzustellen und gleichzeitig einen Mehrwert für das Unternehmen und seine Stakeholder zu schaffen. Durch eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den Standards können sich Unternehmen auf zukünftige Entwicklungen vorbereiten und bereits jetzt von einer verbesserten Marktposition profitieren.

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Was bedeutet das im Kontext des nachhaltigen Wirtschaftens? Jedes Unternehmen sollte seine Treibhausgasemissionen – die bei der betriebswirtschaftlichen Leistungserstellung unvermeidbar sind – so gering wie möglich halten. Nachhaltiges Wirtschaften lässt sich nicht auf Knopfdruck erreichen, doch ein auf ökologischen Kennzahlen basierter, ständiger Optimierungsprozess ist der entscheidende Ansatz.

Indem Sie die für Ihr Unternehmen, für Ihr Produkt oder für Ihre Dienstleistung anfallenden Treibhausgasemissionen erfassen, können Sie Potenziale zur Emissionsreduktion identifizieren. Damit sind in der Lage, Ihre Prozesse zu optimieren und zudem Kosten einzusparen. Gegenüber Ihren Kunden und Lieferanten kommunizieren Sie, dass Sie die Verantwortung für die von Ihnen verantworteten Emissionen übernehmen. Damit können Sie Vertrauen aufbauen und sich auf Anforderungen Ihrer Unternehmenspartner einstellen.

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Aufgrund der andauernden gesellschaftlichen Forderung nach Klimaschutz, hat inzwischen sogar die europäische Zentralbank unter Christine Lagarde den unabwendbaren Kurs eingeschlagen, Kapital bevorzugt den Unternehmen zufließen zu lassen, die sich nachweislich mit Klimaschutz befassen. In dem Kapitalfluss großer Vermögensverwalter, wie z.B. BlackRock, zeigt sich dieselbe Richtung. Ihr Vorsitzender Larry Fink schreibt in einem Brief an seine CEOs, dass Unternehmen, die sich nicht mit dem Thema Ökologie ernsthaft und transparent auseinandersetzen, nicht mehr zukunftsfähig sind und deshalb auch nicht mehr in diese investiert wird.

Klimaschutz als Unternehmen professionell und nachweisbar zu betreiben, ist also bereits in naher Zukunft unausweichlich. Wenn Ihr Unternehmen zu denjenigen gehört, die sich zuerst dieser Situation stellen, bauen Sie einen Vorreitereffekt auf, der auf die Berücksichtigung der hervorsehbaren gesetzlichen Vorgaben vorbereitet, langfristig niedrigere Kapitalkosten mit sich bringt und Vorteile im Markt garantiert!

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Wenn Sie Ihre Emissionen kennen, sind Sie auf vorhersehbare strengere gesetzliche Vorgaben, wie die steigende Besteuerung von Treibhausgasemissionen oder die verpflichtende Umsetzung investitionsintensiver Maßnahmen, vorbereitet. Diese Komponente in Ihrem unternehmerischen Risikomanagement abzubilden, ist langfristig unerlässlich.

Aufgrund der andauernden gesellschaftlichen Forderung nach Klimaschutz, hat inzwischen sogar die europäische Zentralbank unter Christine Lagarde den unabwendbaren Kurs eingeschlagen, Kapital bevorzugt den Unternehmen zufließen zu lassen, die sich nachweislich mit Klimaschutz befassen. In dem Kapitalfluss großer Vermögensverwalter, wie z.B. BlackRock, zeigt sich dieselbe Richtung. Ihr Vorsitzender Larry Fink schreibt in einem Brief an seine CEOs, dass Unternehmen, die sich nicht mit dem Thema Ökologie ernsthaft und transparent auseinandersetzen, nicht mehr zukunftsfähig sind und deshalb auch nicht mehr in diese investiert wird.

Klimaschutz als Unternehmen professionell und nachweisbar zu betreiben, ist also bereits in naher Zukunft unausweichlich. Wenn Ihr Unternehmen zu denjenigen gehört, die sich zuerst dieser Situation stellen, bauen Sie einen Vorreitereffekt auf, der auf die Berücksichtigung der hervorsehbaren gesetzlichen Vorgaben vorbereitet, langfristig niedrigere Kapitalkosten mit sich bringt und Vorteile im Markt garantiert!

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Bei dem Thema Nachhaltigkeit bzw. ökologische Tragfähigkeit stehen der Klimawandel und die menschliche Einflussnahme auf diesen im Zentrum, weil in kaum einem anderen Bereich Umweltwirkungen so gut gemessen und mit Zahlen belegt werden können. Der Indikator sind hier die anthropogenen Emissionen, also die Treibhausgasemissionen, die vom Menschen verursacht werden und zur Klimaerwärmung beitragen.

Was bedeutet das im Kontext des nachhaltigen Wirtschaftens? Jedes Unternehmen sollte seine Treibhausgasemissionen – die bei der betriebswirtschaftlichen Leistungserstellung unvermeidbar sind – so gering wie möglich halten. Nachhaltiges Wirtschaften lässt sich nicht auf Knopfdruck erreichen, doch ein auf ökologischen Kennzahlen basierter, ständiger Optimierungsprozess ist der entscheidende Ansatz.

Indem Sie die für Ihr Unternehmen, für Ihr Produkt oder für Ihre Dienstleistung anfallenden Treibhausgasemissionen erfassen, können Sie Potenziale zur Emissionsreduktion identifizieren. Damit sind in der Lage, Ihre Prozesse zu optimieren und zudem Kosten einzusparen. Gegenüber Ihren Kunden und Lieferanten kommunizieren Sie, dass Sie die Verantwortung für die von Ihnen verantworteten Emissionen übernehmen. Damit können Sie Vertrauen aufbauen und sich auf Anforderungen Ihrer Unternehmenspartner einstellen.

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Wenn Sie Ihre Emissionen kennen, sind Sie auf vorhersehbare strengere gesetzliche Vorgaben, wie die steigende Besteuerung von Treibhausgasemissionen oder die verpflichtende Umsetzung investitionsintensiver Maßnahmen, vorbereitet. Diese Komponente in Ihrem unternehmerischen Risikomanagement abzubilden, ist langfristig unerlässlich.

Aufgrund der andauernden gesellschaftlichen Forderung nach Klimaschutz, hat inzwischen sogar die europäische Zentralbank unter Christine Lagarde den unabwendbaren Kurs eingeschlagen, Kapital bevorzugt den Unternehmen zufließen zu lassen, die sich nachweislich mit Klimaschutz befassen. In dem Kapitalfluss großer Vermögensverwalter, wie z.B. BlackRock, zeigt sich dieselbe Richtung. Ihr Vorsitzender Larry Fink schreibt in einem Brief an seine CEOs, dass Unternehmen, die sich nicht mit dem Thema Ökologie ernsthaft und transparent auseinandersetzen, nicht mehr zukunftsfähig sind und deshalb auch nicht mehr in diese investiert wird.

Klimaschutz als Unternehmen professionell und nachweisbar zu betreiben, ist also bereits in naher Zukunft unausweichlich. Wenn Ihr Unternehmen zu denjenigen gehört, die sich zuerst dieser Situation stellen, bauen Sie einen Vorreitereffekt auf, der auf die Berücksichtigung der hervorsehbaren gesetzlichen Vorgaben vorbereitet, langfristig niedrigere Kapitalkosten mit sich bringt und Vorteile im Markt garantiert!

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